Hartchrom besteht im Gegensatz zu Glanzchrom aus einem dickeren Chromüberzug, der sich je nach Anwendung bis zu mehreren Millimetern auf das Grundmaterial aufbringen lässt. Bei der Glanzverchromung sind es dagegen nur wenige µm (Mikrometer). Man unterscheidet daher auch zwischen „funktioneller (technischer)“ und „dekorativer" Verchromung.
Im Prinzip lassen sich mit wenigen Ausnahmen alle Stähle, Aluminium, Buntmetalle und deren Legierungen hartverchromen. Aufgrund der speziellen Vorbehandlung allerdings kein Aluminium. Für uns ist es wichtig zu wissen, welches Grundmaterial (genaue Zusammensetzung) hartverchromt werden soll, denn danach richtet sich auch die spezielle Vorbehandlung des Werkstückes.
Eine Chromschicht ist ein „basisorientierter Reproduktionstyp“. Das heißt, dass eine verchromte Oberfläche immer die Oberflächenbeschaffenheit des Grundmaterials widerspiegelt. Deshalb ist oft eine mechanische Oberflächenbehandlung (z.B. durch Schleifen, Polieren) erforderlich.
Hartverchromte Oberflächen finden überall dort Anwendung, wo folgende Anforderungen gestellt werden:
Überragende Bedeutung hat die Hartverchromung nach wie vor in der Aufarbeitung von abgenutzten oder beschädigten Werkstücken. Die beschädigten Werkstücke werden beim Hartverchromen üblicherweise durch mechanische Vorbehandlung, Übermaßverchromen und mechanische Nachbehandlung instandgesetzt. Nähere Informationen zu Vorort-Reparaturen mittels Hartverchromen finden Sie auch auf der Seite SIFCO-Tampongalvanisieren oder mitels unserer Miktrokaltschweiss-Verfahren.
Ein Gespräch mit unserer Fachabteilung bzw. unseren Spezialisten kann klären, ob eine Hartchromschicht für Ihren speziellen Anwendungsfall, in Hinblick auf die Korrosionsbeständigkeit, geeignet ist.
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Große Härte, hohe Verschleißfestigkeit (auch unter Wechselbelastung und dynamischer Beanspruchung), geringe Klebeneigung und hohe Temperaturbeständigkeit sind die vorteilhaften Eigenschaften von Hartchromschichten. Nicht zuletzt hängen diese Eigenschaften von der Oberflächenbeschaffenheit und Zusammensetzung des Basismaterials ab.
Die besondere Struktur der Hartchromschicht ist verantwortlich für die sehr große Härte. Die härtesten Chromschichten erreichen etwa die Härte des Korunds und sind damit deutlich härter als andere harte Metalle (z.B.: Eisen, Kobalt, oder Nickel). Sie sind auch viel härter als nitrierte oder einsatzgehärtete Stähle.
Die Vickers-Härte beträgt ohne Wärmebehandlung 800 bis 1100 HV 0,1. Während des Hartverchromens (50-60°C) tritt kein Verzug der Werkstücke auf. Außerdem ist die außerordentliche Verschleißfestigkeit der Hartchromschichten hervorzuheben.
Der Reibungskoeffizient ist niedriger als bei allen anderen Metallen und deren Legierungen. Eine (hart) verchromte Oberfläche läuft auch bei etwas erhöhten Temperaturen nicht an. Weiters bewirken Geometrie und Form des Kristallgitters sowie die Oberflächenspannung eine für Metalle einzigartige Release -(Ablöse)-Eigenschaft.
Chemische Eigenschaften und Korrosionsschutz
Chrom verhält sich durch die rasche Bildung einer Oxidschicht auf der Oberfläche sehr „edel“.
Das bedeutet, dass die Korrosionsbeständigkeit durch diese Oxidbildung erheblich erhöht wird. Hartchromschichten sind daher gegenüber vielen Chemikalien beständig und bewirken im allgemeinen einen guten Korrosionsschutz des Grundmaterials.
Diese Tatsache gilt besonders für dickere Hartchromschichten. Von einem Korrosionsschutz kann man aber erst in der Regel ab 20µm sprechen.
Bei Schichten darunter, sind unter anderem Mehrschichtverchromungen (Doppelhartchrom) notwendig.